Wellensittiche
Schon vor etwa 170 Jahren flatterten die ersten Wellensittiche durch europäische Stuben. Trotzdem gibt es nach wie vor kaum Haustiere, bei deren Haltung mehr Fehler gemacht werden, als bei den beliebten australischen Vögeln. Als Einzeltiere in viel zu kleinen Käfigen gehalten und umgeben von grellbuntem Plastikspielzeug, verbringen viele Wellis ein Leben in Tristesse.

Saskia Natkanski und Marian Wachsmuth kennen das Leid vieler Wellensittiche. Die beiden Studenten aus Bernburg an der Saale haben in ihrer WG ein eigenes Zimmer für gefiederte Mitbewohner eingerichtet. Einige von ihnen haben eine schlimme Vergangenheit, kommen aus nicht artgerechter Privathaltung oder aus Zoogeschäften.
Ein wahres Vogelparadies

Im Vogelzimmer haben Freddy, Flecki, Krümel und die anderen alles, was das Sittichherz begehrt. Ihre deckenhohe Voliere nutzen die zehn Vögel nur als Schlafplatz, ansonsten genießen sie den ganzen Tag ihren Freiflug im eigenen Zimmer. Die Spielzeuge und Klettergeräte aus Naturmaterialien sorgen dafür, dass es nie langweilig wird. Überall im Raum verteiltes Frischfutter wie Äpfel, Möhren oder Gurke spornt die Sittiche dazu an, wie in freier Wildbahn auf Nahrungssuche zu gehen.
Damit auch Neuzugang Fritzi sich in den Schwarm integrieren kann, haben ihm Saskia und Marian eine Leiter gebaut. Weil der Wellensittich nach dem Tod seines Artgenossen längere Zeit alleine gehalten wurde, riss er sich alle Flugfedern aus und muss seitdem alle Wege zu Fuß erledigen.