Sumatra - ferne Wildnis, exotische Geräusche und tropische Wälder, die im zähen, morgendlichen Nebel versinken. In den 1970er Jahren standen die Chancen noch relativ gut, dass man bei seinen Streifzügen durchs Dickicht auf einen freilebenden Sumatra-Tiger stieß. Diese Zeiten sind zweifelsohne vorbei. Nur noch zirka 400 Exemplare leben heute auf der Insel. Klar, dass man sich hierzulande über Nachwuchs ganz besonders freut - auch, wenn er in Gefangenschaft zur Welt kam. hundkatzemaus-Reporterin Diana Eichhorn besucht Tierarzt Martin Straube und die drei Tigerbabys Kinnara, Keisha und João im Krefelder Zoo. Hier erfährt sie, was zum Erhalt der seltenen Raubkatzen getan wird und hilft beim regelmäßigen Gesundheitscheck.

Sumatra-Tiger stehen auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tiere. In der traditionellen asiatischen Medizin gelten Knochen, Krallen, Haut und Zähne dieses edlen und stolzen Raubtieres als kostbares Heilmittel – Wilderer lassen da nicht lange auf sich warten. Massive kommerzielle Rodungen tragen außerdem dazu bei, dass der Lebensraum dieser einzigartigen Großkatze immer weiter eingeschränkt wird. Allein in Sumatra wurden in den letzten 25 Jahren 65% der Wälder für Ölpalmen-Monokulturen und die Papierindustrie gerodet.

Umweltschutzorganisationen kämpfen bei ihrem Einsatz für die Tiger gegen Windmühlen. Aktuell ist der WWF in die Kritik geraten, weil er angeblich zu eng mit Unternehmen zusammengearbeitet hat, die auch für die Zerstörung des Regenwaldes verantwortlich sind. Aber zur Einrichtung von Schutzgebieten und zum Kampf gegen Wilderei und Abholzung gibt es keine Alternative. Denn wenn sich nicht bald etwas ändert, werden wir zusehen müssen, wie ein weiterer Vertreter bedrohter Tierarten vor unseren Augen verschwindet...