Kitchen Impossible: Sternekoch Tim Raue schafft die Revanche gegen TV-Koch Tim Mälzer
Nachdem Sternekoch Tim Raue in der Pilotfolge von "Kitchen Impossible" im letzten Jahr noch gegen TV-Koch Tim Mälzer den Kürzeren gezogen hat, gelingt ihm nun die Revanche. In der fünften Folge von "Kitchen Impossible" 2016 stellen sich Tim Mälzer und Tim Raue erneut scheinbar unlösbare Aufgaben. Beide sollen in zwei Ländern die Spezialität eines ortsansässigen Kochs nachkochen, wobei sie aber keine Zutatenliste oder ein Rezept haben. Eine Jury aus zehn Stammgästen des Original-Restaurants bewertet dann die nachgekochten Gerichte. Dabei erkämpft Tim Raue am Ende mehr Punkte als Tim Mälzer und macht den Sieg klar. Danach ist für Tim Raue klar: "Es muss eine dritte Entscheidungsschlacht geben."
Zum Start der fünften Folge von "Kitchen Impossible" 2016 geht es für Tim Mälzer nach Hongkong. In der asiatischen Mega-Metropole kommt ihm eine böse Vorahnung, denn die kulinarischen Wurzeln seines Kontrahenten Tim Raue liegen hier. Er weiß also genau Bescheid, was er Tim Mälzer da antut. Der Verdacht bestätigt sich, als Tim Mälzer einen Teller mit schwer zu erkennenden Bestandteilen aus der "Kitchen Impossible"-Box hebt. Er soll Fischblase und Seegurke in Austernsoße kochen. Im Restaurant "Tim's Kitchen" von Sternekoch Yau-Tim LAI probiert er sich an der Zubereitung. Sein Test mit der Seegurke und der Fischblase verläuft erfolgreich und geht schneller als gedacht: "Ich bin davon ausgegangen, dass das Ding eine Stunde braucht." Aber nach fünf Minuten ist die Seegurke fertig. "Das ist alles?", fragt er ungläubig. Aber umso besser, so kann sich der Fernsehkoch an die Soße machen. Daran beißt er sich aber bis zum Schluss die Zähne aus. Er probiert alles aus, aber kommt einfach nicht hinter das Geheimnis der Soße. "Ich habe keine Ahnung, ich bin ratlos", fasst er zusammen und muss das Gericht so rausgeben. Die Gäste sind trotzdem zufrieden und vergeben im Schnitt 6,6 Punkte.
Nun ist Tim Raue mit seiner ersten Aufgabe bei "Kitchen Impossible" dran und die führt ihn nach Dingwall in Schottland. Bevor es ans Kochen geht, warten einige Überraschungen auf den Sternekoch. Tim Mälzer will seinem Kontrahenten aus Berlin die schottische Lebensart näher bringen und steckt ihn erst einmal in ein traditionelles, schottisches Outfit. So gewandet muss er dann auch noch eine Trainingsstunde in den Highland Games mit einem echten Highlander überstehen. In der "Kitchen Impossible"-Box wartet dann das schottische Nationalgericht Haggis mit Kartoffel- und Steckrübenpüree. Bei einem der besten Metzger des Landes, Fraser Macgregor im "George Cockburn & Sons", wird der Spitzenkoch vor die Herausforderung gestellt, Schafsinnereien in ein leckeres Gericht zu verwandeln. Dabei läuft aber so ziemlich alles falsch, was nur falsch laufen kann. Erst macht Tim Raue zu früh das Salz an das Fleisch, dann kippt ihm über Nacht der Topf mit den Innereien im Dämpfer um und als Krönung platzt auch noch die Hülle der Haggis-Masse beim Kochen. Aber es geht noch gut: "Ich habe am Ende tatsächlich zwei von vier Haggis durch die Ziellinie gekriegt", freut sich Tim Raue. Im Haus von Metzger Fraser muss er dann das Gericht fertigstellen und schafft es damit, die strengen Schotten zu überzeugen. Er holt 6,7 Punkte und liegt hauchdünn vor Tim Mälzer.
Tim Mälzer kommt beim Kochen auf dem Marineschiff mächtig ins Schwanken
Die zweite Herausforderung bei "Kitchen Impossible" 2016 scheint für Tim Mälzer zunächst viel zu leicht. In Hamburg findet er in seiner Box nur einen Teller Erbsensuppe vor und versteht nicht, was das soll. "Hat Herr Raue so wenig Hoffnung auf den Sieg, dass er mir sowas gibt?", fragt der selbsternannte "Meister der Erbsensuppe". Als er dann im Brief von Tim Raue liest, dass er nicht nur für zehn, sondern für 60 Personen kochen soll, kommt Tim Mälzer richtig ins Grübeln. Anschließend fährt er mit verbundenen Augen mit dem Auto nach Rostock und findet sich plötzlich vor einem vollbesetzten Marineschiff wieder. Jetzt ist klar, dass er auf offener See für die ganze Mannschaft kochen muss – inklusive vier Uhr morgens aufstehen und Teilnahme an Rettungsübungen. Beim Kochen lässt ihn der heftige Seegang dann mächtig durch die kleine Kombüse fliegen und er wird ein wenig seekrank. "Da kam mir etwas von unten hoch", sagt er leidend. Und dann misslingt auch noch die Erbsensuppe, weil die Erbsen nicht weich, die Suppe weder grün noch sämig genug ist. Der Mannschaft des Marineschiffs ist das Ergebnis dann auch nur magere 4,8 Punkte wert. Tim Mälzer findet das Ergebnis aber ganz selbstkritisch "berechtigt".
Die zweite Aufgabe bei "Kitchen Impossible" führt Tim Raue nach Island. Von der Schönheit der isländischen Natur bleibt der Sternekoch jedoch recht unbeeindruckt, er will einfach nur gewinnen. Als er die Box öffnet, steigt ihm eine ganz besondere Überraschung in die Nase – Hákarl, fermentierter Grönlandhai. Zunächst ist er wütend, doch dann wird aufgelöst, dass seine eigentliche Herausforderung eine ganz andere ist. Eigentlich muss Tim Raue Dorschkopf, Dorschzungen und Dorschkroketten mit Kartoffel- und Krautsalat kochen. Dazu fährt er ins Restaurant "Matur og Drykkur" von Chefkoch Gísli Matthias Audunsson. Dort verzweifelt der Sternekoch zunächst an den stumpfen Messern des Chefs, da er seine eigenen Werkzeuge nicht dabei hat. Dann schlägt Tim Raue auch noch eine neue Taktik ein: Er versucht nicht mehr, so nahe wie möglich an den Geschmack des Originalgerichts heranzukommen, sondern "gibt den Dingen den typischen Tim-Raue-Twist". Das wird von den der Jury am Ende auch zumindest teilweise honoriert. Die Gäste vergeben 5,5 Punkte.
Zusammen gerechnet hat Tim Mälzer nach beiden Koch-Herausforderungen 11,4 Punkte auf der Tafel, bei Tim Raue stehen 12,2 Punkte zu Buche. Damit geht das "Kitchen Impossible"-Duell mit knappem Vorsprung an den Sternekoch aus Berlin. Für Tim Raue ist eines nun absolut klar: "Wir kommen nicht drum herum – es muss eine dritte Entscheidungsschlacht geben."