Er ist ein Menschenfreund durch und durch. Das zeigt Tim Mälzer nicht zuletzt in der Doku „Zum Schwarzwälder Hirsch“. Und trotzdem hat er in seinen eigenen Restaurants noch keinen einzigen Menschen mit Behinderung eingestellt. Woran das liegt, verrät der TV-Koch im Interview mit RTL-Moderatorin Susanne Böhm.
Trotz seiner Rolle in der Doku "Zum Schwarzwälder Hirsch" : Tim Mälzer gesteht: Er hat noch nie einen Menschen mit Behinderung eingestellt
"Zum Schwarzwälder Hirsch - eine außergewöhnliche Küchencrew und Tim Mälzer"
Wie haben es Tim Mälzer und André Dietz geschafft, zusammen mit 13 Menschen mit Down-Syndrom ein Restaurant zu schmeißen? In der Doku-Reihe „Zum Schwarzwälder Hirsch“ können Sie sich das anschauen – jederzeit im Stream auf RTL+
Inklusion scheitert an Bürokratie
Tim Mälzer gehören gleich mehrere Restaurants. Eins der bekannteren dürfte wohl die „Bullerei“ in Hamburg sein. Hier treffen sich Tim und Schauspieler André Dietz auch mit ihren ehemaligen Schützlingen aus der Doku „Zum Schwarzwälder Hirsch“, um zu schauen, was aus den jungen Menschen mit Down-Syndrom ein Jahr nach der Doku geworden ist. Trotz seines gesellschaftlichen Engagements verrät der TV-Koch jetzt aber in einem Interview mit RTL-Moderatorin Susanne Böhm: Er hat bisher noch in keinem seiner Restaurants einen Menschen mit Behinderung eingestellt.
Der Grund seien bürokratische Hindernisse gewesen: „Weil ich ein diffuses Wissen vom Arbeitsschutz habe. Ich habe mich damit nie wirklich beschäftigt. Meine Angst war – und das habe ich mal gehört – wenn ich jemanden mit einer Beeinträchtigung und einem Behindertenausweis einstelle, dass ich ihn dann nie wieder entlassen kann. Jetzt ist der aber nicht nur behindert, sondern auch noch ein Arschloch und ich will aber nur das Arschloch feuern, dann muss mir das als Arbeitgeber auch gegeben sein.“
Tim plant die Einstellung eines Menschen mit Behinderung
Der Wille ist da. Das bekräftigt Tim auch noch einmal im Interview. Bisher sei aber einfach keine Zeit da gewesen, einen Menschen mit Behinderung einzustellen. Denn ein Inklusionsarbeitsplatz benötigt viel Vorbereitung, erzählt Tim. Besonders wichtig sei, dass die Belegschaft schon vor der Entscheidung ins Boot geholt wird:
„Ich habe bis zur Ausstrahlung der Sendung gewartet, bevor ich meine Mitarbeiter gefragt habe, damit sie das richtige Bild haben. Ich habe, ich würde sagen, 97-prozentige Zustimmung, dass wir es machen wollen. Ich hadere damit ein bisschen, weil ich als Tim Mälzer so sehr in der Öffentlichkeit stehe, dass ich sehr viel Angst habe, etwas falsch zu machen.“
Trotzdem sei Tim in der unmittelbaren Vorbereitung. Er brauche lediglich ein bisschen Unterstützung in der Beratung. Vielleicht gibt es also schon bald den allerersten Inklusionsarbeitsplatz in einem von Tim Mälzer geführten Restaurant. (hbo)