Constanze Rick im Interview
Wir treffen die beliebte "Prominent!"-Kolumnistin Constanze Rick zum exklusiven Interview. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt, wie sich ihre tägliche Arbeit gestaltet. Constanze Rick plaudert für uns ein wenig aus dem Nähkästchen.

Von Anne Nückel
Frau Rick, wie sieht es bei Ihnen mit Lampenfieber aus? Sind sie nach dieser langen Zeit als Moderatorin und Reporterin immer noch nervös, wenn Sie einen Hollywood-Star interviewen?
Constanze Rick: Ich bin immer nervös! Ich denke, das gehört dazu. Dann ist man erst richtig auf der Hut und konzentriert sich. Man weiß man ja nie, wie der andere reagiert und gelaunt ist. Als Reporterin ist man außerdem immer gleichzeitig Entertainer und versucht den Gesprächspartner zu öffnen, da man weiß, dass zum Ende eines Interviews private Fragen gestellt werden, die kein Promi gerne beantwortet.
Wie bereiten Sie sich im Vorfeld auf ein Interview vor?
Constanze Rick: Ich informiere mich vorher und lese ganz viel über die Person, die ich interviewe. Ich schaue mir an, was es in ihrem Leben an Neuigkeiten gibt und, was interessant für eine Geschichte sein könnte. Daraufhin bereite ich dann gezielt meine Fragen vor.
Wie war zum Beispiel ihr Treffen mit Lisa Marie Presley?
Constanze Rick: Das Interview war toll. Sie kommt aus einer Familie, die jeder kennt und sie hat schon einiges miterlebt. Sie war zunächst sehr zurückhaltend und reserviert, aber im Laufe des Gesprächs hat sie gemerkt, dass ich mich mit ihr auseinandergesetzt habe und gezielte Fragen zu ihren selbst geschrieben Texten gestellt habe. Dann merkte ich, wie sie auftaut und es entwickelte sich wirklich ein sehr nettes Gespräch, woraufhin sie auch viele private Sachen über ihren Vater erzählt hat, was ich zu Beginn des Gesprächs nicht erwartet hätte. Insgesamt war es einfach toll, diese Frau zu sehen, weil sie ihrem Vater unglaublich ähnlich sieht.
Würden Sie sagen, dass es einen Unterschied zwischen amerikanischen und deutschen Promis gibt?
Constanze Rick: Oh ja - die amerikanischen Promis haben immer eine riesige Entourage dabei, die alles vorher durchplant und die Stars komplett abschottet. Meist werden die Interview-Fragen vorher begutachtet, damit auch ja keine zu privaten Fragen gestellt werden. Es gibt immer einen exakt abgesteckten Zeitrahmen für das Interview, in dem die Fragen beantwortet werden müssen. Wenn man Glück hat, wird zwischendurch angezeigt, dass man noch eine Minute hat, die dann auch knallhart eingehalten werden muss. Bei den deutschen Stars ist es alles etwas spielerischer. Die haben natürlich auch jemanden dabei, der sie betreut und aufpasst, aber da kann man auch mal überziehen.
Empfinden Sie also die amerikanischen Stars professioneller in Interviews?
Constanze Rick: Zumindest wird wenig dem Zufall überlassen und es gibt wenig Spontanität. Die amerikanischen Stars verfolgen wirklich das Motto: "There is no business like showbusiness." Man merkt, dass sie ihre Antworten oft schon durchgespielt haben. Oft ist es so, dass ein Star seine neue Platte oder seine neuen Klamotten an den Markt bringen möchte und wir wollen natürlich eine gute Geschichte! Da muss man sich irgendwo in der Mitte treffen…
Was macht das Format "Prominent!" so besonders?
Constanze Rick: An "Prominent!" ist besonders, dass wir versuchen, dem Zuschauer gute Unterhaltung zu bieten. Wir berichten mit einem kritischen Blick über die Stars und Sternchen dieser Welt - so wie man es seiner Freundin erzählen würde. Das Tolle an "Prominent!" ist, dass wir uns selber nicht so ernst nehmen.

Warum reden die Menschen so gerne über Stars und Sternchen?
Constanze: Ich glaube, dass diese Glitzerwelt ein Stück weit Ablenkung vom teilweise tristen Alltag ist. Es ist so herrlich entspannend, in diese andere Welt zu schauen und zu sehen, was andere Tolles haben – oder eben auch nicht so Tolles.
Was macht Ihrer Meinung nach einen Star aus?
Constanze: Ein Star ist für mich gleichbedeutend mit Glamour! Er ist eben kein "normaler Mensch", sondern im Idealfall schöner und strahlender. In Wahrheit ist das meist nicht so und es ist das Spannende an meiner Arbeit, hinter die Fassade zu gucken.
Gibt es einen Unterschied zwischen deutschen und internationalen Promis?
Constanze: Es ist natürlich alles größer, noch schöner, noch glitzernder, noch unechter. Unsere deutschen Stars sind uns natürlich näher sind und auch echter. Wenn sie kein Interview geben wollen, geben sie keins. Punkt, aus, basta. Da kommt kein Manager, der ihnen sagt, dass sie die PR vielleicht für den neuen Film brauchen. Das nehmen sich die deutschen Stars heraus, die US-Stars sind da einfach professioneller.
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Für Sie sind aber die internationalen nicht die wirklichen Stars?
Constanze Rick: Nein, um Gottes Willen. Wir haben jede Menge große Stars. Es sind natürlich nicht so viele wie die amerikanischen, deswegen lieben wir die Hollywoodstars, weil dieses Potpourri unerschöpflich ist. Und es ist auch leider sehr schwer, an die großen deutschen Stars heranzukommen.
Gibt es Dinge, die Stars bei öffentlichen Auftritten auf keinen Fall tun sollten?
Constanze: Zum Beispiel nicht zu tief ins Glas schauen, es sei denn, man möchte hinterher mit einem peinlichen Anekdötchen irgendwo in der Kolumne auftauchen.
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