Shopping Queen: Interview mit Guido Maria Kretschmer zur 1.000. Folge
1.000 Folgen "Shopping Queen" - wenn das kein Grund zu feiern ist. Star-Designer Guido Maria Kretschmer erinnert sich zum Jubiläum an seine schönsten Momente, verrückte Augenblicke und echte Highlights.

Guido spricht über verrückte und emotionale Momente
WAS WAR FÜR SIE DAS VERRÜCKTESTE AUS 1.000 SENDUNGEN?
Ich glaube, das Verrückteste ist die Tatsache, dass diese Sendung so erfolgreich geworden ist und sie so viel Einfluss auf mein Leben genommen hat. Unabhängig von den Kandidatinnen ist jede Folge für mich eine neue Welt. Da geht für mich eine Tür auf und ich freue mich drauf, was sich dahinter verbirgt. Die Reaktionen, die ich von den Zuschauern erhalte, sind was ganz Besonderes. Ich sitze mit den Kandidatinnen ja wirklich in einem Boot. Die Leute bringen mir so eine Sympathie entgegen, dass ich es manchmal nicht glauben kann.
GIBT ES EIN HIGHLIGHT, AN DAS SIE IMMER WIEDER ZURÜCKDENKEN?
Eine Kölner Kandidatin ist ohne BH über die Bühne gegangen und die Brüste flogen umher. Da dachte ich: "Mensch guck mal, wie frei auch Kleidergröße 46 sein kann." Oder wir hatten mal eine Kandidatin, die kaum Punkte bekommen hat – am Ende der Woche hatte sie nur 10 Punkte von allen zusammen. Wir hatten aber auch eine Frankfurter Kandidatin, die extra einen Song für uns gemacht hat: "Die Tasche, die Tasche, jede Frau braucht eine schöne Tasche…" (lacht). Die fand ich toll.
GAB ES AUCH EINEN RICHTIG EMOTIONALEN MOMENT?
Ja, es gab sogar einen Moment, da kamen mir die Tränen: In Nürnberg bei einer Sendung hatte ich damals eine Erinnerung an meinen Vater, dem es zu der Zeit nicht gut ging. Ich habe in dem Moment daran gedacht, wie ich zum ersten Mal mit meinem Vater in der Oper war. Mein Vater beugte sich zu mir und sagte: "Guido, jetzt gleich kommt die Königin der Nacht." In dem Moment liefen mir die Tränen und mir machte es nichts aus, Emotionen in der Öffentlichkeit zu zeigen.
WIE HAT SICH DIE "SHOPPING QUEEN" FÜR SIE ENTWICKELT?
Ach, das fing eigentlich so an, wie es heute noch ist. Ich bin immer der gleiche Guido mit meinem Blick auf die Welt geblieben. Ich hätte nie gedacht, dass es irgendwann mal 1.000 Sendungen werden. Als ich zum ersten Mal in der Green Box war, dachte ich, dass ich die Sendung einen Sommer lang machen werde und dann hat sich das Ganze erledigt. Dass es dann so erfolgreich wurde, konnte keiner ahnen. Es macht mir Freude, weil ich das Format so gut kenne. Ich habe – erstaunlicherweise bei 1.000 Kandidaten – noch nie in meiner Green Box gesessen und gedacht: "Ich stehe auf und gehe und morgen komme ich nicht wieder." Sobald es losgeht, sehe ich die Kandidatin und bin mitten in ihrem Leben. Und dieses Gefühl hat sich Gott sei Dank nicht verändert. Viele Sachen um mich herum haben sich entwickelt, meine Außenwahrnehmung ist beispielsweise jetzt eine ganz andere. Aber vom Beginn der Sendung an habe ich mich so nah bei den Zuschauern gefühlt und dieses Gefühl ist geblieben. Ich fühle mich wohl mit Menschen und ich spüre sie erstaunlicherweise immer, wenn ich hier sitze. Das ist gut.
INWIEFERN HAT SIE DIE SENDUNG BEEINFLUSST?
Die Sendung hat natürlich vor allem mein Privatleben verändert. Ich konnte früher unerkannt über die Straße spazieren. Das geht jetzt nicht mehr. Es ist schon eine Art Prominenz. Ich bin Gott sei Dank als Kind schon immer gedrückt und sehr viel geküsst worden. Ich mag Menschen, ob alt oder jung. Vor allem die Fan-Liebe auf der Straße beeindruckt mich. Die Leute fragen immer: "Guido, schmeckt das gut?" oder "Willst du das haben?" Die Menschen nehmen mich als eine Instanz wahr und glauben mir. Das finde ich gut, weil ich auch nur Gutes im Schilde führe und ehrlich antworte.
WELCHE FÜNF KLEIDUNGSSTÜCKE GEHÖREN IN DEN KLEIDERSCHRANK JEDER FRAU?
Fünf ist wahnsinnig schwierig. Ich würde Frauen 85 gönnen. Ein gutes Kleid. Eine coole Hose. Dann würde ich jeder Frau den richtigen BH wünschen. Ein Strickteil muss auch in den Kleiderschrank. Irgendwas, was dich umarmt, wenn keiner da ist. Gute Bluse, guter Pullover, ein guter Rock und auf jeden Fall noch ein multifunktionales Top. Und ich würde jeder Frau noch einen Mantel gönnen, wenn es geht. Und einen Overall. Da sieht man schon: Fünf Kleidungsstücke sind für eine Frau nicht machbar. Da sieht es bei Männern anders aus: Hose, Hemd, Krawatte, Unterhose, Sakko und das war’s. Frauen brauchen und wollen immer mehr!