Sing meinen Song: Andreas Bourani im Interview

"Es geht nicht um eine Inszenierung"

Andreas Bourani ist wohl DER Senkrechtstarter des Jahres 2014. Nicht zuletzt, weil sein Song "Auf uns" zur erfolgreichen WM-Hymne wurde. Im Interview spricht er über die bevorstehende Erfahrungen, die ihn im Rahmen von "Sing meinen Song - Das Tauschkonzert" erwarten werden und den Reiz der Sendung.

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© VOX/Timmo Schreiber

Deine Hymne "Auf uns" war im vergangenen Jahr ein riesiger Nummer-1-Hit. Jetzt singst Du bei „Sing meinen Song“ die Hits von anderen Künstlern. Was reizt dich, bei der Sendung mitzumachen?

Es ist zum einen ein wunderschönes Format, in dem man die Möglichkeit hat, Musik zu performen. Die eigenen Songs werden gesungen, man hat die Möglichkeit die Songs der anderen zu singen – so etwas gibt es im Fernsehen sehr selten, es ist eine richtige Musiksendung. Zum anderen fand ich es spannend, mir die Songs aus diesen bunt gewürfelten Genres, die dieses Mal dabei sind und die ich mir dann persönlich ausgesucht habe, zu Eigen zu machen und meine eigene Version daraus zu interpretieren. Ich war im Studio und habe die Nummern neu arrangiert und auch selbst Überraschungen beim Arrangieren erlebt. Da habe ich teilweise plötzlich gemerkt „Oh, das geht jetzt ganz woanders hin, als ich es geplant hatte“. Die Arbeit hat mir sehr viel Spaß gemacht – und im Vordergrund steht ja auch wirklich der Spaß. Der Spaß an der Musik, die Freude mit den anderen zu musizieren – das ist auf jeden Fall das, was uns alle vereint, weil wir alle Musiker sind und leidenschaftlich einer Sache folgen.

Wie ist es für dich als Musiker, dass es mit „Sing meinen Song“ nach vielen Jahren wieder eine reine Musiksendung im deutschen Fernsehen gibt?

Das ist natürlich etwas ganz Tolles. „Hut ab“ vor der Produktion auch und vor allen Beteiligten, die jahrelang dafür gekämpft haben, dieses Format durchzuboxen. Der Erfolg gibt ihnen jetzt Recht: Sie waren auf dem richtigen Weg! Für uns ist es etwas Besonderes, da es etwas Seltenes geworden ist, sich dort auch als Musiker zu präsentieren, seine Musik aufzuführen, und das nehme ich natürlich sehr gerne an und das ist mir sehr willkommen.

Was ist für dich das Besondere an „Sing meinen Song“?

Bei „Sing meinen Song“ gibt es kein Publikum und es ist auch nicht so, dass wir in irgendeinem Studio sitzen. Wir sind dort unter freiem Himmel, mitten in Südafrika, es wird hoffentlich wunderschönes Wetter sein, wir sitzen zusammen und es entsteht eine Wohnzimmeratmosphäre. Eigentlich so als wären wir irgendwo zu Gast, hätten uns alle an einem Tisch getroffen, machen eine Flasche Wein auf und dann spielt jeder mal die Songs des anderen. Das finde ich auch eine sehr reizvolle Sache an diesem Konzept der Show, dass es sehr ungezwungen ist. Es geht nicht um eine Inszenierung – wahrscheinlich werden die Zuschauer auch Freude daran haben, weil sie den einen oder anderen vielleicht so noch gar nicht kennen gelernt haben und allen Teilnehmern so sehr nahe sein können. Das ist auch für uns eine Intimität in dieser Atmosphäre, die einfach sehr spannend ist.

Wie groß wird deine Aufregung sein, jetzt in so einer intimen Runde vor anderen Top-Sängern zu singen?

Es ist natürlich schon eine andere Situation jetzt vor Kollegen zu spielen als ein Konzert zu haben, auf dem Fans da sind und man großes Publikum hat. Das sind jetzt alles Profis, man hört als Musiker die Songs anders – so geht’s mir selber und so geht’s auch den Kollegen. Aber ich werde im Endeffekt versuchen, mich davon freizumachen und tatsächlich den Moment dort zu genießen und die Songs möglichst gut zu leben, so wie ich sie arrangiert habe. Und dann mal schauen, wie es wird.

Du bist noch nicht ganz so lange dabei wie „Die Prinzen“ oder Hartmut Engler von PUR. Wie ist das für dich, jetzt auf solch erfahrene Künstler zu treffen?

Ich finde es spannend! Ich bin derjenige mit der jüngsten Karriere von allen Teilnehmern und für mich ist das schon besonders. Ich bin zum Beispiel großer Prinzen-Fan, ich habe zwei Alben zu Hause und habe sie in den 90ern viel gehört. Und dann plötzlich zu sehen, dass sie jetzt meine Songs singen, ist zum einen total spannend. Zum anderen habe ich auf meinem Weg als Musiker alle möglichen Künstler, die jetzt auch dabei sind, immer wieder in Medien und Radio mitbekommen. Yvonne Catterfeld oder Hartmut Engler zum Beispiel – meine ältere Schwester ist ein großer Pur-Fan – und da jetzt selbst mit dabei sein zu dürfen und deren Songs zu singen und sie singen meine Songs: Das ist eine tolle Sache für mich.

Welchen Song wirst du bei „Sing meinen Song“ neu interpretieren?

Ich werde von Yvonne Catterfeld „Für dich“ singen. Das ist die Nummer, mit der ich Yvonne auch kennengelernt und als Musikerin wahrgenommen habe. Das war mein Wunschtitel, ich habe von Anfang an gesagt „die Nummer würde ich gerne machen“. Das ist einfach eine wunderschöne Pop-Nummer und ich bin ja selber auch eine Pop-Sau (lacht). Ich liebe einfache Melodien und Texte, die sehr nachvollziehbar gestaltet sind und die simpel getextet sind. Ich freue mich einfach sehr, dass ich diesen Song machen darf.

Die erste Staffel von „Sing meinen Song“ war ein großer Erfolg. War das für dich ein Grund, bei der jetzt selbst mitzumachen?

Ich treffe meine Entscheidungen grundsätzlich nicht nach Erfolg, sondern eher nach der Begeisterungsfähigkeit, die mir andere für etwas rüberbringen. In dem Fall war es das Team, das sehr begeistert war. Ich habe mir tatsächlich von der ersten Staffel keine ganze Sendung angeschaut, um unvoreingenommen zu sein und mich eher auf das Konzept einzulassen. Also man hat mir natürlich schon erklärt, worum es geht – es war jetzt kein Blind Date, aber ich treffe Entscheidungen prinzipiell eher danach, ob es Spaß und Sinn macht, ob ich mich in dem Konzept sehe und der Rest passiert ja dann meist von alleine. Ich habe auch schon Anfragen von erfolgreichen Konzepten bekommen, die ich dann abgelehnt habe. Hier ist es einfach eine schöne Sache, weil es um Musik geht und die Musik im Mittelpunkt steht.

Also eine Herzensangelegenheit…?

So sieht‘s aus!