Sing meinen Song: Xavier Naidoo kritisiert die katholische Kirche
An Xavier Naidoos eigenem Abend bei "Sing meinen Song – Das Tauschkonzert" sprechen Roger Cicero, Sandra Nasic, Sarah Connor, Gregor Meyle, Sasha und Andreas Gabalier ihn auf die Inhalte seiner Hits und deren oft religiöse Anmutung an. Xavier Naidoo erklärt, in den Texten Schuldgefühle zu verarbeiten, welche die Kirche ihm eingetrichtert hat: "Das war meine Eigentherapie"

Sänger Xavier Naidoo ist mit der katholischen Kirche groß geworden, was für ihn nicht gerade einfach war. "Da wird viel mit Schuld gearbeitet. Wenn man sich das zu Herzen nimmt als Kind, ist man sein ganzes Leben lang schuldig", kritisiert er. Um diese "Schuld" zu verarbeiten habe er die Songs geschrieben. "Ich hatte bei meinen ersten Alben das Bedürfnis, das alles loszuwerden", erklärt Xavier Naidoo bei "Sing meinen Song". Ihm ist bewusst, dadurch von vielen als Prediger verstanden zu werden. Dabei war das Gegenteil der Fall. Seine Songs über Glauben drücken Skepsis gegenüber negativen Methoden der katholischen Kirche aus: "Das war meine Eigentherapie"
Kritik macht Xavier Naidoo stärker
Obwohl Xavier Naidoo mit den als religiös interpretierten Texten niemanden bekehren will, ist er im Nachhinein für Kritik dankbar. Denn sie habe ihn stärker gemacht, wie Xavier Naidoo erklärt: "Jetzt halte ich mich vor keinem Thema zurück. Es gibt viele Themen, die mir auf der Seele brennen." Kollegin Sandra Nasic befürwortet diese Einstellung bei "Sing meinen Song – Das Tauschkonzert".
Trotz seiner kritischen Haltung zur katholischen Kirche ist der Sänger noch ihr Mitglied. Für Xavier Naidoo stellt das keinen Widerspruch dar. "Ich nehme mir damit heraus, diesen Verein so stark zu kritisieren, wie ich es nur kann", erklärt der Gastgeber von "Sing meinen Song – Das Tauschkonzert". Sonst würde die Kirche ihm nicht zuhören. Xavier Naidoo glaubt zwar vieles nicht, was die katholische Kirche verbreitet, erkennt aber ihren großen Einfluss. Sandra Nasic sieht das ähnlich. Die Frontfrau der Guano Apes glaubt zwar "irgendwie an Gott oder zumindest an die meisten der zehn Gebote", kritisiert zugleich aber die Kirche als Institution. Im Gegensatz zu Xavier, den der Umgang mit Schuld stört, kritisiert Sandra Nasic den Prunk, welchen Glaubensvertreter ausstrahlen: "Ich werde immer sehr skeptisch, wenn ich übertriebene Roben, Gold und Schmuck sehe. Es ist umso wichtiger, dass sich Künstler die Freiheit nehmen, eine Meinung zu vertreten", lobt Sandra Nasic Xavier Naidoos Auseinandersetzung mit dem Thema "Glaube".