Nylon – zart und flexibel
Als Nylon wird eine vollsynthetische Kunstfaser aus Polyamid bezeichnet, die in der Fashion-Industrie vor allem der Herstellung von Sportkleidung, Dessous, zarten Strümpfen und stylishen Sneakern dient. Erfunden wurde das feste und doch biegsame Material 1935 von der Firma du Pont in den USA. Dort wurde es auch zwei Jahre später patentiert. Die Triebfeder für die Entwicklung einer belastbaren Kunstfaser war die zunehmende Knappheit an Seide während des Zweiten Weltkriegs. Denn der Import von Seidenstoffen aus Asien brach aufgrund der angespannten politischen Lage immer weiter ein.
So begehrt ist Nylon
Ein Ersatzmaterial mit ähnlichen Eigenschaften wurde vor allem vom Militär für Kleidung und Fallschirme benötigt, und tatsächlich sind Nylonstoffe ebenso wie Seide leicht, dünn und doch reißfest. Das erste Kleidungsstück aus Nylon in den Stores der damaligen Zeit waren zarte Damenstrümpfe. Es entstand ein regelrechter Run darauf. Denn sie sahen deutlich modischer und femininer aus als die gängigen Modelle aus Wolle oder Baumwolle. Nylonstrümpfe prägten ab 1940 die Fashion-Trends maßgeblich mit und gehören heute in den Kleiderschrank einer jeden Fashionista. In der Outdoor- und Sport-Fashion leisten Textilien aus Nylon ebenfalls gute Dienste. Sie sind wetterbeständig und sehr abriebfest, was sie zu einem belastbaren Material für den täglichen Einsatz im In- und Outdoorbereich macht.
Da die Fasern leicht zu färben sind, können Nylontextilien in einer breiten Farbpalette angeboten werden. Als Obermaterial für Sneaker und Sportschuhe erfreut sich das robuste Material auch großer Beliebtheit. Doch obwohl es ursprünglich als Ersatz für Seide in den Markt eingeführt wurde, kann Nylon in der heutigen Modewelt nicht mit der feinen Naturfaser konkurrieren. So vielseitig und beliebt es auch ist, an die edle Qualität von echter Seide kann es nicht heranreichen. Das macht sich besonders bei Dessous bemerkbar: Im direkten Hautkontakt vermittelt Seide ein angenehmeres Tragegefühl als Nylon. Allerdings bringt die Kunstfaser einen anderen Vorteil mit – sie ist elastisch und passt sich dem Körper flexibel an. Daher haben sich vor allem Kombinationen aus beiden Materialien für die Herstellung von Dessous bewährt.