Im Gespräch mit Judith Williams: "Ich habe auch mal einem richtig eine gepfeffert.“ : Veronica Ferres äußert sich zu Übergriffen in der Filmbranche
Sie ist Schauspielerin, Produzentin, Unternehmerin und fürsorgliche Mutter: Veronica Ferres. Man kennt sie aus vielen deutschen, als auch internationalen, namenhaften Filmen und man mag gar nicht glauben, welch ein steiniger Weg hinter ihr liegt. Im Podcast „GO GIRL GO“ spricht sie mit Judith Williams spricht sie über den Tod ihrer Mutter und was sie von ihr noch lernen durfte, welche Mauern sie eingerissen hat, als sie ihre Tochter Lilly als Säugling mit zu Dreharbeiten nahm und wie sie mit Kritik, Rückschlägen und Neuland umgeht. Dabei kommt auch ein sehr tabuisiertes Thema zur Sprache: Sexuelle Übergriffe in der Filmbranche.
Mütter und Töchter - ein besonderes Verhältnis
Es ist eine ganz besonders emotionale Folge für Judith Williams, denn direkt zu Beginn geht es um die enge Beziehung von Veronica Ferres zu ihrer Tochter: „Wir sind immer wie zwei Vagabunden immer von Ort zu Ort. Sie war immer dabei bei Dreharbeiten. In Hongkong ist sie in die Schule gegangen, in Kapstadt, in Amerika. In der ganzen Welt, wo ich länger war, waren immer wir beide. (…) Die Nähe die wir beide haben, die ist einfach großartig.“
Auch ihre eigene, leider viel zu früh verstorbene, Mutter war Veronica Ferres sehr nahe. Bei Judith Williams verrät sie, wie sie es geschafft hat, trotz dieses Schicksalsschlags ihr bestes in ihrem Job zu geben.
Frauen im Job - das Stigma der guten Optik
Eine Sache haben die beiden Frauen gemeinsam: Sie wurden oft wegen ihrer Optik im Business unterschätzt. Veronica Ferres gibt ganz offen zu, wie die Berichterstattung in den Medien sie oft verletzt hat, da sie oft nur als Klischeeblondine gezeichnet wurde. Sie glaubt auch, das Frauen Männern gegenüber immer noch benachteiligt werden: „Es ist wirklich so, dass die weiblichen Schauspielerinnen deutlich weniger verdienen, im Theater wie im Film, als die Männer. Obwohl wir auch um 5 Uhr morgens aufstehen und lange Arbeitstage haben.“
#Metoo - auch Veronica Ferres hat ihre Erfahrungen mit sexuellen Übergriffen
Judith Williams spricht in ihrem Podcast „GO GIRL GO“ auch ein Thema an, welches in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus rückt: Sexuelle Übergriffe. Ganz offen gesteht Veronica Ferres: „Ich habe mich nur einem männlichen Wesen genähert, wenn ich verliebt war. Und nie wenn die mir versprochen haben, dann bekommst du die Rolle. Ich hatte viel, viel Glück. Ich bin oft in Situationen weggelaufen, zum richtigen Zeitpunkt. Ich habe auch mal einem richtig eine gepfeffert.“
Insbesondere Schauspielerin Senta Berger hat die #Metoo-Debatte jüngst neu entfacht, als sie über sexuelle Übergriffe am Filmset sprach. Ferres zeigt deshalb, dass es sich hier nicht um Einzelfälle handelt – auch wenn sie sich im richtigen Moment wehren konnte.