Anja & Marie fordern mehr Kampf gegen Hebammenmangel
Anja Stern (34) und Marie Kuon (28) arbeiten seit vielen Jahren als Hebammen. Sie sind beide als angestellte Hebammen in der Geburtshilfe im Kreißsaal einer Klinik und gleichzeitig freiberuflich tätig, im Bereich der Vorsorge, Wochenbettbetreuung und mit Kursen. Auch als Mütter wissen sie sehr gut, wie herausfordernd die Phasen der Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und darüber hinaus sein können. Leider wird der Hebammenmangel in Deutschland immer gravierender. Gerade in der Zeit vor und nach der Geburt wird es für Familien immer schwieriger eine Hebamme zu finden.
Jede 5. Frau sucht zwei Monate oder länger nach einer Hebamme. 20% der Frauen nehmen erst gar keine Nachsorgehebamme in Anspruch, obwohl sie einen gesetzlichen Anspruch auf Hebammenbetreuung haben. Häufigster Grund? Sie finden keine Hebamme. Immer mehr Krankenhäuser schließen ihre Geburtshilfe und Wochenstationen. Die durchschnittliche Verweildauer im Hebammenberuf liegt bei 6 Jahren. Kinder werden immer geboren, die Arbeit als Hebamme erfordert also auch eine große Flexibilität. Die zunehmende Bürokratie, geringe Gehälter und hohe Versicherungsprämien für die freiberuflich in der Geburtshilfe tätigen Hebammen sind weitere Probleme, die den Beruf der Hebamme so unattraktiv machen. Aber er ist noch so viel mehr als geringe Gehälter, Bürokratie und zu hohe Versicherungskosten. Der schönste Moment, und manchmal auch der allerschlimmste Moment liegen oft nah beieinander.
Die Gesellschaft, also wir alle, die Paare, jungen Frauen und Familien: Wir brauchen mehr Hebammen!
Deshalb appellieren Anja und Marie an die Entscheidungsträger*innen in unserer Gesellschaft dem Hebammenmangel endlich entgegenzutreten und den Neugeborenen und Familien einen guten Start ins Leben zu gewährleisten. Das und mehr in der neuen #VOXSTIMME.