4 Hochzeiten und eine Traumreise: Dicke Luft auf Tanjas Hochzeit
Etwas liegt in der Luft, als sich Tanja bei "4 Hochzeiten und eine Traumreise" auf das Abenteuer Ehe einlässt. Ein schwerer "Etikettenfauxpas" nämlich, der sowohl Braut und Bräutigam ganz schön ins Schwitzen bringt.
Erstmal eine rauchen
Wobei, eigentlich schwitzen sie ja auch vorher schon. Und in der Luft liegt auch streng genommen gar nix – der Sauerstoff ist ja kaum vorhanden. Als die ganze Hochzeitsgemeinschaft traditionsgemäß in eine Location zwecks Aufenthalt, Gesprächen und Essen und Trinken geschleppt wird, setzt bald schon Schnappatmung ein. Jeder weiß zwar, dass man allein von Luft und Liebe auch nicht leben kann – trotzdem wäre etwas CO2 ja auch nicht verkehrt.
"Sehr eng. Und stickig", lässt es Gastbraut Nilgül klingen, als fände das formidable Fest in einem muffigen Bunker statt. Unterdessen merkt auch Braut Tanja, dass manch Gast etwas zu sperrig für die knapp bemessenen Gänge ausfällt. "Wer von uns ist hier so breit, dass ich hier nicht durchpasse?" "Du", erwidert der Gast scherzhaft, der auf einer Skala von "Prinzessin Fiona" bis "Shrek" wohl doch eher in Richtung des grünen Helden tendiert. Vor Wärme rot gewordene Gesichter, Entkleidungsdrang – mehr Saunagang als Hochzeitsbesuch. Zur besseren Körperbelüftung entledigen sich zwei Hochzeitsgäste ihrer Jacketts. Eigentlich vernünftig. Wenn da doch nur nicht die gute, alte, urdeutsche Etikette wäre. "Wieso haben die beiden denn die Jacke schon aus, bevor der Bräutigam die auszogen hat? Habt ihr keinen Anstand?", prangert der noch ins Jackett eingepackte Bräutigam den Sittenverfall an. "Ich triefe wie sonst was. Guck mal, da hinten ist auch noch wer", rechtfertigt sich einer aus der Frechdachsriege. Hätten die beiden gewusst, dass sie auf eine Bring-your-own-Sauerstoffzelt-Party gehen, würden sie jetzt wohl nicht so arg in der Patsche sitzen. Komm Froonck, jetzt sag doch auch mal was! "Das ist doch keine Entschuldigung. Ein Etikettenfauxpas. Der Bräutigam bestimmt, wann und wie sich entkleidet wird."
Dann dürfen auch die braven Gäste irgendwann aufatmen und die Bräutigamjacke gleitet vom Männerkörper ab. Doch auch ohne Jacke herrscht dicke Luft. Und was macht man am besten, wenn's stickig ist? Eben: Rauchen! "Es war warm, stickig, es war kein Fenster auf, es wurde gleich angefangen zu rauchen", qualmen den Gästen direkt die Ohren. Doch man muss auch das Positive sehen. Wer mehr raucht, muss sich dank kürzerer Lebensdauer auch seltener in nicht ganz so perfekt klimatisierten Räumen aufhalten. Und das ist doch schon was.