Das perfekte Dinner: Stephanie kann nicht ohne Kaffee leben

Stephanie kocht an Tag 1 in Münster

Welche Eigenschaften schätzt du an einem guten Gastgeber?

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© Block 492, Münster, Tag 1: Steph

An einem guten Gastgeber schätze ich die Fähigkeit, aufmerksam zu sein und sich um seine Gäste zu kümmern. Darüber hinaus finde ich es wichtig, dass ein Gastgeber das Gespräch - sofern nötig - in Gang setzen und auch halten kann. Zudem sollte jeder Gastgeber Humor besitzen und auch über sich selbst lachen können - spätestens dann, wenn in der Küche etwas danebengeht. ;-)

Was war dein größter Kochunfall?

Mein größter "Kochunfall" war der Versuch, die Niedriggarmethode auszuprobieren. Da es ein besonderer Anlass war, kaufte ich mir eigens ein sehr gutes (und leider verdammt teures) Rinderfilet. Obwohl ich mich akribisch an alle Angaben hielt, kam das Vieh nach der angegebenen Garzeit komplett zäh und nahezu ungenießbar aus dem Ofen.

Welche Schwächen hast du, welche Stärken?

Ich bin sehr organisiert und strukturiert. Außerdem bin ich eine halb-rheinländische, halb-münsterländische Frohnatur, sehr kommunikativ und empathisch.

Meine Schwächen sind, dass ich sehr ungeduldig bin und nicht immer die nötige Ruhe aufbringe. Zudem kann ich in manchen Angelegenheiten etwas pedantisch sein ;-)

Welche drei Lebensmittel müssen immer vorrätig sein, warum?

Kaffee: der beste und einzige Start in den Tag. Undenkbar, morgens im Nachthemd zum Bäcker laufen zu müssen, um der Sucht nachgehen zu können.

Obst und Sojajoghurt: zumindest von montags bis freitags mein einzig denkbares Frühstück.

Frischer Knoblauch und Schalotten: die Basis eines jeden guten, herzhaften Essens. Ohne die beiden Zutaten fange ich nicht einmal mit dem Kochen an.

Wieso machst du bei "Das perfekte Dinner" mit?

Als treuer Zuschauer der ersten Stunde mache ich mit, da ich mich als Gastgeber gerne einmal "unter besonderen Umständen" messen und unter Beweis stellen möchte.

Was macht für dich ein perfektes Dinner aus?

Das perfekte Dinner ist es für mich, wenn der Gastgeber sich Mühe gibt, sich Gedanken zum Abend gemacht und detailverliebt umgesetzt hat. Die Atmosphäre sollte ausgelassen fröhlich und das Essen bestenfalls lecker sein.

Worauf achtest du besonders, wenn du Gäste hast?

Ich achte darauf, dass die Gäste immer volle Gläser und ausreichend Gesprächsstoff haben.Vom ersten bis zum letzten Moment sollten sich die Gäste gut umsorgt und wohl fühlen.

Was war deine größte, kulinarische Herausforderung?

Vegane Petits Fours, die ich für die Hochzeit einer Freundin backte. Gar nicht so einfach, ohne die üblichen Zutaten wie Eier, Butter und Sahne etwas Genießbares zu kredenzen.

Dein bester Koch-Tipp/-Trick?

Frische Aioli in nur 5 Minuten zubereiten:

2 Teile neutrales Öl, 1 Teil frische Vollmilch 3,5%, 1-2 Knoblauchzehen (je nach Geschmack), etwas Salz und ein wenig Zitronensaft. Den Knoblauch schälen und klein schneiden. Das Öl in einen schmalen Pürierbecher geben. Die Milch dazu gießen und mit einem Pürierstab ca. 30 Sekunden lang pürieren. Es bildet sich sofort eine majonäseartige Konsistenz. Dann den Knoblauch dazu geben und nochmals kurz pürieren. Mit Salz und Zitronensaft abschmecken. Fertig.

Was ist das ungewöhnlichste Gericht, das Du je gegessen hast? Was ist daran bemerkenswert?

Das ungewöhnlichste Gericht, das ich je gegessen habe, war ein portugiesischer Eintopf. Inspiriert von der speziellen Atmosphäre in dem typisch einheimischen Restaurant in Portugal, bestellte ich auf Empfehlung des Kellners ein Gericht, dessen Namen ich weder kannte, noch aussprechen konnte. Es schmeckte etwas gewöhnungsbedürftig, aber da ich den freundlichen Kellner nicht kränken wollte, aß ich alles brav auf. Erst bei meiner späteren Internetrecherche stellte sich heraus, dass es sich dabei um einen Eintopf handelt, der traditionell mit Blut gekocht und mit Schweineohren und -füßen serviert wird. Die hatte ich beim Essen wohl übersehen... zum Glück.

Welche Utensilien sind in Deiner Küche unverzichtbar? Welche haben sich als Fehlkauf entpuppt?

Ein gutes Messer, ein Holzbrett und anständige Salz- und Pfeffer-Mühlen sind für mich unverzichtbar. Aber auch meinen Pürierstab möchte ich nicht mehr missen.

Der größte Fehlkauf war ein Ravioli-Aufsatz für die Nudelmaschine. Nach unzähligen Versuchen kamen halbwegs essbare Ravioli zum Vorschein, die jedoch beim Kochen komplett zerfielen.

Das Menü von Stephanie

Aperitif:

Himbeer- Basilikum-Mule

Vorspeise:

Edelpilz-Cannelloni mit Sellerieschaum und Tomaten-Pinienkern-Confit

Hauptspeise:

Rinderschmorbraten mit Erbsen-Minz-Püree und Ratatouille-Röllchen

Nachspeise:

Orangen-Karamell-Crème mit Feigen und Holunderblüten-Espuma