Das perfekte Dinner: Uschi scheitert daran, perfekt "unperfekt" zu sein

Das Dinner an Tag 4 bei Uschi

Welche Eigenschaften schätzt du an einem guten Gastgeber?

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© Block 492, Münster, Tag 4 : Ursu

Ich schätze es, wenn ein Gastgeber unaufdringlich für eine Wohlfühlatmosphäre sorgt. Ich mag es, wenn der Gastgeber Ruhe ausstrahlt. Er sollte allen Gästen gleich zugewandt sein. Ich finde es gut, wenn ein Gastgeber unkompliziert ist und sich darauf verlassen kann, dass die Gäste sich melden, wenn ihnen etwas fehlt. Ständiges Rumgewusel und Nachfragen machen es ungemütlich.

Was war dein größter Kochunfall?

Ich habe vor zig Jahren die Hochzeitstorte für meinen Cousin gebacken. Bei hochsommerlichen Temperaturen ist mir die Creme klumpig geworden. Da ich aber liefern musste, habe ich das zwei-stöckige Monstrum mit gefühlt drei Litern geschlagener Sahne überzogen, sodass es wenigstens gut aussah.

Welche Schwächen hast du, welchen Stärken?

Ich kann mich mit jedem Menschen unterhalten, mit mir kommt ein Gespräch nicht ins Stocken. Ich kann gut erzählen und bin dabei unterhaltsam.

Mein Motto: man kann an Peinlichkeit nicht sterben. Wenn mir ein Missgeschick passiert, kann ich selber am lautesten darüber lachen.

Manchmal übertreibe ich es mit meinem Wunsch, eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen und scheitere an meinem Anspruch, perfekt "unperfekt" zu sein.

Mein Herz liegt auf der Zunge, die dann auch gelegentlich etwas scharf werden kann.

Ich rede häufig, ohne vorher nachzudenken.

Welche drei Lebensmittel müssen immer vorrätig sein, warum?

Bei mir müssen folgende drei Lebensmittel immer vorrätig sein:

Milch – für meinen Tee.

Toast – für mein Frühstück.

Käse – weil ich mir davon gerne mal eine Scheibe abschneide.

Wieso machst du bei "Das perfekte Dinner" mit?

Ich möchte den Zuschauern zeigen, dass wir Münsterländer ein echt lustiges und gastfreundliches Volk und auf keinen Fall stur und wortkarg sind.

Was macht für dich ein perfektes Dinner aus?

Stimmige Atmosphäre mit einem Essen aus guten Zutaten ohne viel Gedöns, dazu einen leckeren Tropfen – mehr braucht es nicht für ein perfektes Dinner!

Worauf achtest du besonders, wenn du Gäste hast?

Ich versuche, einen lockeren gelösten Eindruck zu machen und den Gästen zu zeigen, wie sehr ich mich über ihr Kommen freue.

Was war deine größte kulinarische Herausforderung?

Meine größte Herausforderung: das erste mehrgängige Weihnachtsmenü mit meiner ganzen Familie, die alle sehr unterschiedliche kulinarische Ansprüche haben.

Dein bester Koch-Tipp/-Trick?

Gib Fett dazu – Sahne, Speck, Butter – und schon schmeckt alles doppelt so gut!

Und spare nicht bei der Qualität der Zutaten!

Was ist das ungewöhnlichste Gericht, das du je gegessen hast? Was ist daran bemerkenswert?

Zitroneneis mit Olivenöl und Thymian. Die Kombination hörte sich für meinen Gaumen unvereinbar an, aber war so lecker, dass ich es schon mehrmals nachgemacht habe.

Welche Utensilien sind in deiner Küche unverzichtbar? Welche haben sich als Fehlkauf entpuppt?

Ich brauche unbedingt scharfe Messer. Als Fehlkauf hat sich der Dampfkochtopfdeckel erwiesen, den ich auf verschiedene Töpfe schrauben kann. Ich habe ihn noch nie benutzt, weil ich viel zu viel Schiss vor dem heißen Dampf und dem Druck habe.

Das Menü von Uschi

Aperitif: Prickelwasser mit Aufgesetztem

Vorspeise: Westfälischer Knochenschinken und Calvadosmelone mit Meerrettichcreme

Hauptspeise: Kalbsragout mit Morcheln und Palffyknödel

Nachspeise:

Pumpernickelstippmilch