Wolfgang verlässt sich auf sein Bauchgefühl

Lernt Wolfgang kennen

Welche Eigenschaften schätzt du an einem guten Gastgeber?

Wolfgang

Ein guter Gastgeber ist für mich der, der es schafft, ein leckeres Essen zu zaubern und dabei nicht vergisst, dass er seinen Gästen auch genügend Zeit und Aufmerksamkeit schenken sollte.

Was war dein größter Kochunfall?

Ich hatte gefüllte Paprika im Topf auf dem Herd stehen – und habe sie schlicht vergessen. Als ich Ewigkeiten später wieder in die Küche kam, war diese voll mit beißendem Rauch und der Topf mit den Paprika schwarz. Knapp dem Erstickungstod entronnen stellte ich dann fest, dass die Paprika selbst eigentlich noch sehr gut aussahen. Die angebrannte Unterseite hab ich abgeschnitten und dann alles wie geplant serviert. Meine Gäste fanden das allerdings nicht so gut, denn die Dinger schmeckten wie ein Stück verbrannte Kohle.

Welche Schwächen hast du, welche Stärken?

Meine Stärke liegt darin, dass ich alles in Ruhe und überlegt angehe.

Meine Schwäche allerdings ist, dass ich manchmal eben genau diese Stärke vergesse und bei einer Nichtigkeit die Krise kriege.

Welche drei Lebensmittel müssen immer vorrätig sein, warum?

Knackige Gewürzgürkchen – ich liebe diese Dinger und muss sie beim Frühstück immer dabei haben.

Zuckerfreie Cola – wie für andere Leute der Kaffee ist das meine Droge.

Brot – ein leckeres Butterbrot zwischendurch muss jeden Tag sein.

Wieso machst du beim „perfekten Dinner“ mit?

Ich koche gern und gucke „Das perfekte Dinner“ von Beginn an. Ich fand es immer interessant, dass sich wildfremde Menschen übers Kochen und Essen kennenlernen und meistens auch gut verstehen. Das wollte ich auch einfach mal erleben und hoffe, durch meine Teilnahme vielleicht sogar Leute kennenzulernen, mit denen man auch nach der Dinner-Woche noch gerne Kontakt hält. Und natürlich ist die Aussicht, als Gewinner mit 1500 Euro nach Hause zu gehen, auch nicht sooo schlecht!

Worauf achtest du besonders, wenn du Gäste hast?

Ich setze alles daran, dass meine Gäste sich rundum wohlfühlen und sich am Ende aus Überzeugung für einen schönen Abend bedanken können – nicht, weil man das so macht, sondern weil sie es wirklich so empfinden. Daher versuche ich, möglichst nicht zu viel Zeit in der Küche zu stehen, damit ich auch bei meinen Gästen sein kann. Schließlich ist nicht allein das Essen wichtig.

Was war deine größte kulinarische Herausforderung?

Die größte Herausforderung war ein Heiligabend-Menü für zehn Personen, unter denen auch eine ältere Dame war, die früher selbst ein Gästehaus geleitet hat. Die kannte sich in puncto Gastronomie und Kochen natürlich super aus. Für ihren kritischen Gaumen Rinderfilet auf den Punkt zu garen, eine hundertprozentig passende Soße hinzukriegen und auch die Beilagen so zu kochen, dass sie perfekt gewürzt und gegart waren, das hat Nerven gekostet. Aber die Dame sprach nach dem Essen von „Sterne-Küche“. Das hat mich natürlich höchst erfreut.

Dein bester Koch-Tipp/-Trick?

Meine besten Ergebnisse erziele ich eigentlich immer dann, wenn ich mich nicht an ein Rezept gehalten, sondern „frei Schnauze“ gekocht habe. Also ruhig einmal etwas wagen, am Ende kommt meist was Leckeres dabei heraus! Ich verlasse mich beim Kochen meist auf mein Gefühl und auf etwas Fantasie.

Was ist das ungewöhnlichste Gericht, das du je gegessen hast? Was ist daran bemerkenswert?

Bei einem Gericht waren frittierte Grillen und Mehlwürmer sowie Ameisen in Schokolade dabei. Bei dem Anblick schüttelte es mich erst einmal, aber ich hab dann trotzdem probiert und muss sagen: Schmecken wie Salzstangen bzw. Mintschokolade. Das hätte ich so nicht vermutet.

Welche Utensilien sind in deiner Küche unverzichtbar? Welche haben sich als Fehlkauf entpuppt?

Unverzichtbar sind seit neuestem meine Keramik-Bratpfannen, weil darin bisher alles gelungen ist und sie völlig mühelos wieder gesäubert werden können.

Nicht wirklich begeistert bin ich vom Pürierstab, weil ich es nicht schön finde, wenn man nach jedem Tomaten pürieren die Küche neu streichen muss. Ich habe es mit diversen Gefäßen probiert, aber aus allen spritzt es einem um die Ohren, sobald der Stab eingeschaltet wird. Ich mag ihn nicht und nutze ihn nur im Notfall. Der gute alte Kartoffelstampfer tut’s auch.