Das perfekte Dinner in Würzburg: Trick 17 mit Selbstüberlistung
Das erste Menü der Würzburger Dinner-Woche kommt von Theresia und klingt gar köstlich: Tatar vom selbst gebeizten Lachs im Kartoffelnest, Rehrücken mit Jus und Kartoffel-Pastinaken-Püree und als Dessert Kürbiskernöl-Parfait mit frischen marinierten Erdbeeren. Eventuell aufkommendem Zeitdruck versucht die 61-jährige Industriekauffrau mit kreativen Kochmethoden zu begegnen. Leider ohne nennenswerten Erfolg.
Aus dem Kartoffelnest wird leider nichts
Theresias Gäste sind der 72-jährige Julius, die 27-jährige Ex-Weinkönigin Marion und der 43-jährige Immobilienmakler Sascha. Die ahnen noch nichts von den Köstlichkeiten, die sie erwarten, denn eine Menü-Karte gibt es, wenn überhaupt, erst beim Gastgeber. Zu dumm, dass Theresia genau diese als Teil der Tischdeko eingeplant hat und sich die Gäste nun wie Bolle auf das Kartoffelnest freuen.
Und die Gastgeberin ist guten Mutes, den Gästen ein Kartoffelnest nach Zubereitungsart à la Theresia kredenzen zu können. Dazu werden die Kartoffelstreifen in ein Sieb gegeben und mit einem zweiten zusammengequetscht. Wozu ein teures Küchengerät anschaffen, wenn es auch so geht? Dumm nur, dass es so eben nicht geht. Statt einem flott frittierten Kartoffelnest kommt ein undefinierbarer mit Fett vollgesogener Kartoffelmatsch heraus. Prädikat ungenießbar. Was macht die patente Hausfrau da? Ganz einfach, der Kartoffelnestanteil der Vorspeise fällt einfach unter den Tisch. Doch was werden die Gäste dazu sagen, die so um ihr heiß ersehntes Kartoffelnest gebracht werden? Hungerstreik? Krawall? Strafminuspunkte? Zum Glück hat Theresia noch viel Essbares zu bieten - es muss also nicht gleich zum Äußersten kommen.