Das perfekte Dinner: Unter Druck funktioniert Lars am besten
Welche Eigenschaften schätzen Sie an einem guten Gastgeber?

An einem guten Gastgeber schätze ich am meisten, wenn er gelassen eine gute Zeit mit seinen Gästen verbringt. Das kann mit gutem Essen sein, ein paar Drinks in angenehmer Atmosphäre oder auch nur bei einem Käffchen vorm Haus - Hauptsache man geht hinterher mit einem guten Gefühl (kann auch eine über eine halbe Stunde gestreckte Männerunterhaltung sein: „Und? Alles Gut?“ – „Muss ja!“ – „Prost!“).
Was war dein größter Kochunfall?
Richtige Kochunfälle gab es bei mir (toi,toi,toi!) nur selten … allerdings bin ich als „Saucentod“ bekannt … irgendetwas flockt immer aus … Mein weiteres Misserfolgsgeheimnis ist die Zubereitung von Süßspeisen. Ich hoffe, dass ich diese Traumata beim perfekten Dinner überwinden kann …
Welche Schwächen hast Du, welche Stärken?
Meine größte Schwäche ist absolute Haltlosigkeit beim Essen … der Pupillenstillstand nach dem Essen ist ein untrügliches Zeichen, dass das Menü echt gut war!
Als meine größten Stärken würde ich Strukturiertheit und Ruhe einordnen, das erleichtert ungeplante Improvisationen beim Kochen ungemein.
Welche drei Lebensmittel müssen immer vorrätig sein, warum?
Tomaten (frisch, als Mark oder in der Dose) – braucht man immer, um kurze Nachtmahlzeiten, Kater-Frühstücke oder Kochimprovisationen vorzubereiten
Käse – irgendwas zum Überbacken ist immer da, oder als Nahrungsergänzungsmittel zum Rotwein im Sommer
TK-Burgerpatties – nichts ist ärgerlicher als bei unvorhergesehen gutem Wetter am Sonntag den Grill anzumachen und nichts zum Grillen im Haus zu haben.
Wieso machst Du beim „perfekten Dinner“ mit?
Unter Druck funktioniere ich am besten ….
Was macht für dich ein perfektes Dinner aus?
Eine gute Atmosphäre ist genauso wichtig wie ein gutes Menü. Das beste Essen nützt nichts, wenn man sich angesichts der Mitgäste zum Axtmord genötigt fühlt. Und die besten Gäste führen auch nicht zum längeren Verweilen, wenn man im strömenden Regen sitzt und pausenlos vom Blitz getroffen wird. Das Zusammenspiel von Menü, Ambiente, Musik und den Leuten macht es letztlich aus.
Worauf achtest Du besonders, wenn du Gäste hast?
Jeder hat was zu trinken und eine Beschäftigung … wenn es einmal keine Unterhaltung sein muss, gerne auch mal ein schönes Strickzeug bereit halten, den ferngesteuerten Quadrocopter fliegen oder ein zünftiges Handgemenge anzetteln. Und bei großen Gesellschaften stets weniger Sitzplätze als Gäste zu haben …
Was war deine größte kulinarische Herausforderung?
Rinderfilet Wellington. Der Duxelles zu einer ordentlichen Konsistenz zu verhelfen ist schon Mist … aber spätestens, wenn die Sauce ausflockt, der Blätterteig nicht knusprig ist, aber dafür das Filet ledrige Schuhsohlentextur annimmt, wünscht man sich dann doch Würstchen mit Kartoffelsalat als Hauptgericht.
Dein bester Koch-Tipp/-Trick:
Einen Liter Rotwein mit frischen Kräutern und Salz einreduzieren = Angeberkochen für Nichtskönner ;-)
Was ist das ungewöhnlichste Gericht, das Du je gegessen hast? Was ist daran bemerkenswert?
Gratinierte Austern. Bemerkenswert, dass ich überhaupt probiert habe, da ich alles andere als ein Austern-Fan bin. Und die Vorbereitung war physisch sehr fordernd, wegen der Schale. Danach hat man sich sein Essen redlich verdient.
Welche Utensilien sind in Deiner Küche unverzichtbar? Welche haben sich als Fehlkauf entpuppt? Bitte kurz erläutern.
Unverzichtbar sind ein scharfes Küchenmesser, eine gusseiserne Grillpfanne sowie eine voluminöse Saucenpfanne.
Schlechte Erfahrungen habe ich mit den sogenannten „praktischen Küchengeräten“ gemacht - also so etwas wie Eierschleuder, Sushi-Bazooka, Popcorn-Maschine, Knoblauchpresse und alles, zu dem Kochbücher geschrieben wurden, deren Titel beginnen mit: „Kochen mit dem (…)“