Ausgewiesene Dinner-Experten vermuten, dass beim „Perfekten Dinner“ der Perfektionismus aus dem Titel längst wahr geworden ist. Befürworter exotischer Ernährungsmethoden, vegane Aktivisten und modernes Chichi wie Sous-Vide und Molekularküche hätten längst die Oberhand gewonnen, so die oft geäußerte Vermutung. Wo sind all die wohlbeleibten, gutmütigen Köche und Köchinnen mit Mütze und Schürze geblieben, die Klassiker der rustikalen Küche wie Schlemmerschnitte oder „Lustiger Bosniak“ servieren? Ein guter Grund für uns, mal zu überprüfen, ob früher wirklich alles besser war. Man bestaune dazu diese Videos aus dem April 2012.
Legendäre Panne : Das perfekte Dinner vor 10 Jahren: Als ein Dinner-Kandidat plötzlich keinen Kühlschrank mehr hatte
Damals wurde noch im Schlafrock diniert
2012, beim FC Bayern war Jupp Heynckes noch Trainer und in den Redaktionsstuben des Landes wurden Menschen wegen Arabischem Frühling und einem überschuldeten Staat Griechenland nervös. Beim „Perfekten Dinner“ war Anfang April ein Schlafrock-Spezial angesagt. Wegen Ostern traten nur vier Kandidaten gegeneinander an und es gab auch noch Punkte dafür, dass einer der Gäste bei einem anderen Hobbykoch übernachten durfte.
War "Das perfekte Dinner" wirklich "einfacher"?
Gucken wir doch mal, was so los war in Nürnberg? Die Runde eröffnete Lehramtsstudentin Liane mit einem „rolligen Abend“. Fleischrolle klingt in der Tat nicht gerade nach Haute Cuisine. "Reduziert" lautete auch das Motto von Gastgeber Hendrik in Nürnberg. Auf dem Speiseplan? "Fisch & Zucchini". War vielleicht wirklich alles etwas einfacher damals?
Von wegen. Der zweite Mann der Runde hieß Rudi, war damals 53 und durfte bei Hendrik sogar übernachten. Er selbst kochte „Cappelletti mit Edelpilzen und Salbeibutter“. Edel! Die damals 67-jährige Irene hat das Nürnberger Dinner vor 10 Jahren abgerundet. „Kalbsrücken an Sauerkirsch- und Holundersoße“ ist nun auch nicht weniger aufwendig als das, was heutzutage so serviert wird.
Und was bleibt von Nürnberg in Erinnerung? Definitiv eine der größten Dinner-Pannen aller Zeiten, die Hendrik widerfahren ist. Dem versagt der Kühlschrank den Dienst. Ausgerechnet an seinem Dinner-Abend. Er konnte es verschmerzen, denn am Ende war er der glückliche Sieger dieser Runde.