Tag 3 in Berlin: Claudia im kulinarischen Steckbrief
Claudia möchte mit dem Vorurteil aufräumen, dass schwarz gekleidete Menschen permanent schlechte Laune haben. Warum auch, wenn man in einer Berliner Altbauwohnung lebt und Auslandsssemester auf Gran Canaria verbringen durfte? Claudia hat darüber scheinbar eine Menge nachgedacht, denn in ihrem kulinarischen Steckbrief hat sie einiges zu erzählen.
Claudia lässt gebratene Enten über den Boden tanzen

Welche Eigenschaften schätzt Du an einem guten Gastgeber?
An einem guten Gastgeber schätze ich besonders Herzlichkeit, Gelassenheit und den Blick fürs Detail.
Was war dein größter Kochunfall?
Am letzten Heiligabend hatten wir Familienbesuch und ich hatte zwei wunderschöne Enten im Backofen. Während die ganze Familie auf das Weihnachts-Menü wartete, musste ich nach rund zwei Stunden plötzlich mit Schrecken feststellen, dass mein Backofen aus bisher unersichtlichen Gründen deutlich an Temperatur verloren hat. Daher hat sich das Essen eh schon um 1,5 Stunden nach hinten verschoben. Beim Herausnehmen des Bleches verbrannte ich mich dann und es kippte, sodass eine Ente quer über den Küchenboden rutschte. Zum Glück koche ich meistens eh zu viel, sodass dennoch alle satt geworden sind.
Welche Schwächen hast Du, welche Stärken?
Ich bin ein chaotischer und dennoch gleichzeitig sehr organisierter Mensch, der auch in stressigen Situationen den Durchblick behält. Ich bin sehr perfektionistisch und habe sehr große Ansprüche an mich selbst, was zum einen positiv ist, zum anderen aber auch eine große Schwäche ist, da es lange dauert, bis ich mit mir und meiner Leistung zufrieden bin.
Welche drei Lebensmittel müssen immer vorrätig sein, warum?
Pasta, Knoblauch und ein gutes Olivenöl – so zaubert man im Handumdrehen ein wahnsinnig leckeres Essen, das auch spontanen Besuch glücklich macht.
Wieso machst Du beim „perfekten Dinner“ mit?
Ich liebe es zu kochen und andere Menschen mit meinen Gerichten zu erfreuen. Zudem suche ich immer nach neuen Erfahrungen und Herausforderungen und die Teilnahme an meiner Lieblings-TV-Sendung verbindet all diese Eigenschaften perfekt. Und ich möchte natürlich gerne mit Vorurteilen aufräumen. Nur weil man vorzugsweise Schwarz trägt, heißt das nicht, dass man ein durch und durch negativer Mensch ist, der keine anderen Interessen im Leben hat.
Worauf achtest Du besonders, wenn du Gäste hast?
Meine Gäste sollen sich in jeder Hinsicht wohlfühlen, was heißt, dass jeder mit Getränken versorgt ist und die Wartezeiten zwischen den Gängen nicht zu groß sind. Zudem sollte immer ein „Nachschlag“ da sein, damit kein Gast hungrig nach Hause gehen muss.
Was war deine größte kulinarische Herausforderung?
Am Kochen von Gerichten bin ich noch nie gescheitert, da ich gut einschätzen kann, was ich mir zutraue. Jedoch habe ich mich aus Familientradition einmal am Backen eines Weihnachtsstollens versucht, was mir gezeigt hat, dass ich zwar leidenschaftlicher Koch aber kein guter (süßer) Bäcker bin.
Dein bester Koch-Tipp/-Trick:
Die Kombination aus hochwertigen Zutaten, Leidenschaft am Kochen und Liebe zum Detail machen das beste Essen aus.
Was ist das ungewöhnlichste Gericht, das Du je gegessen hast? Was ist daran bemerkenswert?
Ich habe mein Auslandssemester auf Gran Canaria verbracht und war auch später oft auf den kanarischen Inseln, wo ich eine Vielzahl an Meeresfrüchten und Fisch habe kennenlernen dürfen, die man in Deutschland entweder gar nicht oder nur sehr schwer bekommt. Unter anderem wurden mir einmal Meeresfrüchte serviert, die etwa die Größe und Form eines Fingers haben, grünlich sind und wohl am Felsen wachsen. Ich habe bis heute nicht herausgefunden, was ich da gegessen habe, aber es war eine unglaubliche kulinarische Erfahrung. Zudem gibt es auf Gran Canaria einen ganz speziellen Käse, den „Queso de Flor“. Dieser Blütenkäse wird mit dem Saft der wilden Artischocke hergestellt und ist ein einmaliger Genuss, dem ich jedem Besucher der Insel nur empfehlen kann.
Welche Utensilien sind in Deiner Küche unverzichtbar? Welche haben sich als Fehlkauf entpuppt? Bitte kurz erläutern.
Gute Messer und Pfannen. Fehlkäufe waren für mich alle Geräte, die zum schnelleren Hacken oder Zerkleinern von Zwiebeln, Knoblauch oder Kräutern dienen. Da sind gute Messer einfach viel effektiver und bedürfen nicht einer aufwendigen Reinigung.