Katzen sind echte Gewohnheitstiere. Ihr vertrautes Zuhause ist für sie das absolute Wohlfühlparadies. Veränderungen – sei es ein Umzug oder die Urlaubsreise der Menschen – sind für die meisten Stubentiger ein echtes Drama.
Entspannt verreisen : hundkatzemaus: Wohin mit der Katze im Urlaub?

„Die Abwesenheit der Halter ist immer Stress für die Katzen. Hier ist möglichst viel Zuwendung gefragt“, erklärt die erfahrene Katzenpsychologin Miriam Kuhl. Kein Wunder also, dass viele Katzenbesitzer sich Gedanken machen, wie sie ihre Tiere während der eigenen Abwesenheit bestmöglich versorgen lassen.

Die Betreuung im eigenen Revier
Eine beliebte Lösung ist das Katzensitting. Hier bleibt die Katze in ihrer vertrauten Umgebung, und ein Katzensitter kommt regelmäßig vorbei, und kümmert sich um Futter, Beschäftigung und Streicheleinheiten. Miriam Kuhl kommt je nach Wunsch ein- bis zweimal täglich für etwa 45 Minuten vorbei und sorgt dafür, dass die Tiere nicht nur satt, sondern auch seelisch versorgt sind.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Kein Umzug in eine fremde Pension, kein Stress durch neue Gerüche oder fremde Tiere. „Viele Menschen ziehen diese Lösung vor. Denn es gibt keinen Umzug in die Katzenpension“, berichtet die Katzenpsychologin. Besonders für sehr junge, alte oder einzeln gehaltene Katzen empfiehlt sie kürzere Zeiträume der Abwesenheit.
Wie macht man es der Katze besonders angenehm?
Damit der Urlaub für die Katze möglichst stressfrei bleibt, gibt es ein paar Tricks. Miriam Kuhl rät: „Bettwäsche zum Beispiel nicht zu waschen, die Decken aufgeschlagen zu lassen, so wie man das normalerweise im Alltag in der Regel auch tut. Getragene T-Shirts von allen Familienmitgliedern in der Wohnung verteilt liegen lassen.“ Auch Kuscheldecken, die nach den Haltern riechen, sollten nicht entfernt werden. Wichtig ist, die gewohnten Routinen beizubehalten und keine großen Veränderungen vorzunehmen.
Gute Katzensitter finden
Die Suche nach einer zuverlässigen Katzensitterin oder einem Katzensitter ist nicht immer einfach. „Ich würde mir im Internet einfach mal verschiedene angucken und dann, wenn da die Sympathie überspringt, würde ich mir zwei, drei zur Auswahl mal einladen“, empfiehlt Miriam Kuhl. Beim Kennenlernen sollte man darauf achten, wie der potenzielle Katzensitter mit dem Tier umgeht. „Ist derjenige auch schon an der Katze interessiert oder bleibt er mit den Händen eher über der Tischplatte und oder baut sich da schon Draht zur Katze auf? Das fände ich total wichtig.“

Was kostet Katzensitting?
Die Preise für professionelle Katzensitter liegen zwischen 40 und 80 Euro pro Tag, je nach Aufwand und Region. Wer auf Nachbarschaftshilfe oder Kinder zurückgreift, kann mit Stundenlöhnen ab 10 Euro rechnen.

Nachbarschaftshilfe: Die klassische Alternative
Wer eine tierliebe Nachbarin hat, kann auch auf Nachbarschaftshilfe setzen. Das hat den Vorteil, dass die Katze ihre Bezugsperson bereits kennt. Allerdings sollte die Nachbarin gut eingewiesen werden, um Gefahren wie Kippfenster zu vermeiden. „Ich würde schon gezielt diejenigen einweisen, auch dass da keine Unglücke passieren. Das ist leider relativ häufig.“
Ob Katzensitting oder Nachbarschaftshilfe – wichtig ist, dass die Katze während des Urlaubs liebevoll und verantwortungsvoll betreut wird. Die vertraute Umgebung ist für viele Tiere die beste Wahl. Mit etwas Vorbereitung und einer guten Betreuungsperson steht dem entspannten Urlaub der Menschen und dem Wohlbefinden der Katze nichts im Weg.
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